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DAMALS
Ferienfahrer
Der Verband Deutscher Reeder ermöglichte an der Seeschifffahrt interessierten Jugendlichen in den 1980er Jahren die Mitfahrt auf Schiffen der deutschen Handelsflotte. Mit so einem „Schnupper“-Praktikum in den Sommerferien konnten die Schüler den Bordalltag kennen lernen, europäische Häfen bereisen und nebenbei noch einen im Vergleich zu Ferienjobs an Land attraktiven Verdienst einstreichen. Die Schüler hatten vor Dienstantritt die Seediensttauglichkeitsuntersuchung bei der See-BG zu absolvieren, ein Seefahrtbuch zu beantragen und wurden mit offiziellem Heuerschein als Deckskraft ohne Brief angemustert.
Die begrenzte Zeit von sechs Wochen Sommerferien beschränkte das Angebot an Mitfahrgelegenheiten allerdings auf Schiffe, die vornehmlich in der Küstenfahrt in Nord- und Ostsee unterwegs waren. Ferne Fahrtgebiete schlossen sich wegen eventueller Unwägbarkeiten und hoher Reisekosten bei An- oder Abmusterung aus.
So mancher Ferienfahrer aus dieser Zeit blieb bei der Seefahrt und durchlief eine Laufbahn bis hin zum Kapitän.
Auch wenn das Fazit des Autors nach sechs Sommerwochen an Bord eines Chemikalientankers in der Nordseefahrt war: „Nie wieder kleine Schiffe. Nie wieder Tanker.“: Tanker wurden es später trotzdem. Jedoch weitaus größere.
Tankmotorschiff EDITH ESSBERGER
Unterscheidungssignal: DGZE
Flagge: Deutschland
Baujahr: 1970
Bauwerft: J. G. Hitzler, Lauenburg/Elbe
Länge ü. A.: 69,30 m
Breite: 10,07 m
Tragfähigkeit: 1.480 t
Vermessung: 999 BRT
Hauptmaschine: DEUTZ RBV 8M 545, 1.320 PS
Klasse: GL 100 A E „Tankschiff“ (E)
Besatzung:
Kapitän (wachfrei)
1. Nautischer Offizier
2. Nautischer Offizier
Ltd. Ingenieur
2. Ingenieur
Motorenwärter/Schmierer
4 Matrosen
Koch
Verbleib:
1985 Verkauf nach Ostafrika als SOFIA unter Kenia-Flagge,
als Bunkerboot in Mombasa, teils auch zur Versorgung der Zementtanker der Rantzaugruppe,
2004 abgewrackt